Das Grünseelchen von Lohrhaupten
Station 2: Die Linde – das Geschenk
Zu ihren liebsten Zielen auf dem Hüßberg gehörte die Linde. Sie gilt nicht nur als Urmutter der Medizin, sondern auch als der Baum, unter dem die Wahrheit gesprochen wird. Doch davon verstand Lisa-Marie noch lange nichts. Sie genoss es fröhlich, von ihrem Großvater hochgehoben zu werden, auf den ausladenden Ästen zu sitzen und sich an die raue Rinde zu schmiegen, so als ob sie selbst von der Linde umarmt würde. Hier lernte sie auch, was ein Geschenk ist. Als sich die jungen Blätter im zeitigen Frühjahr entfalteten, durfte sie dreimal zehn Stück pflücken (bis zehn zählen konnte sie schon), aber an unterschiedlichen Stellen, damit keine großen Lücken im Blattwerk entstanden. Für dieses Geschenk dankte sie der Linde artig, wurde doch daraus wiederum ein Geschenk, das ihre Großmutter zu Hause in der mitgebrachten Brotdose fand. Das dritte und beste Geschenk an solchen Tagen war der Salat, den es als Abendessen gab. Mit etwas Käse und Tomatenmark, Essig, Öl, Salz und Zucker schmeckten die Lindenblätter besonders herzhaft zum Butterbrot und brachten den Ausflug so noch einmal in sehr gute Erinnerung.
Zu dem feinen Essen, mit dem Lisa-Marie von der Großmutter verwöhnt wurde, gehörte sogar Spinat. Er schmeckte viel besser als der, den sie von früher in Erinnerung hatte. Sein Geheimnis waren junge Brennnesseln.
Als Lisa-Marie eingeschult wurde, konnte sie ihren Großvater vormittags nicht mehr auf den langen Wanderungen begleiten, gab sich aber große Mühe, mit ihren Hausaufgaben bis zum Ende der Mittagsruhe fertig zu sein, um wenigstens am Nachmittag mit hinausgehen zu dürfen. Jeden Baum und jeden Strauch kannte Lisa-Marie in und um Lohrhaupten herum, ganz besonders aber im Gebiet rund um die Bayrische Schanz. In der Natur unter den großen Bäumen fühlte sie sich glücklich und geborgen, vielleicht auch weil sie instinktiv fühlte, dass sie bei ihren Großeltern nun ihr wirkliches Zuhause gefunden hatte.
Die Jahre vergingen und Lisa-Marie wuchs zu einem hübschen jungen Mädchen heran, das sich jedoch nur äußerlich veränderte. Ihre Liebe zur Natur, ihr zurückhaltendes Wesen behielt sie bei. Die Vorliebe ihrer Mitschüler für Handys konnte sie weder verstehen noch teilen, denn so eine Platte aus Glas und Kunststoff war für sie ein lebloser Gegenstand. Sich damit zu beschäftigen oder sogar damit zu spielen, hielt sie für reine Zeitverschwendung. Sie verbrachte ihre freie Zeit viel lieber draußen. Wenn nicht in Begleitung ihres Großvaters, dann freute sie sich darauf, Alexander, einen Schulfreund, zu treffen.
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